03.05.2020, 10:47 Uhr
Liebes Tagebuch,
die Tage vergehen wieder ungewöhnlich schnell. Nun ist schon Mai und damit liegt ein Drittel des Jahres hinter uns. Seit 7 Wochen war ich nun schon nicht mehr im Büro und seit 4 Wochen bin ich offiziell kein Student mehr! Aber bevor ich jetzt richtig anfange, wie eine alte Frau zu klingen, die andauernd Dinge sagt wie “Wo ist nur die Zeit geblieben?“ und “Kinder, wie die Zeit vergeht!“, wechsle ich lieber mal das Thema.
Ich baue derzeit eine kleine Webseite für eine Freundin, die selbstständige Lektorin ist. Bislang ist sie über ebay Kleinanzeigen an Aufträge gekommen, möchte nun aber eine eigene Seite, über die Leute Angebote anfordern und sie kontaktieren können. Meinen Samstag habe ich also damit verbracht, das Grundgerüst der Webseite zu bauen und das hat mal wieder richtig Spaß gemacht. Meine kreative Muse ist mir bisher zwar immer noch nicht so richtig über den Weg gelaufen, aber zumindest weiß ich nun, dass sie überhaupt noch existiert. Und so vergingen 5 Stunden Webseite gestalten auch wesentlich schneller als bspw. 5 Stunden meiner regulären Arbeit. Das war aber gar nicht das Highlight meines gestrigen Tages, sondern ein Anruf meiner Nichte, die mir erzählen wollte, dass Sie seit 5 Tagen windelfrei ist und heute schon auf dem Klo gekackt hat! War ein sehr kurzes, aber gleichermaßen informatives Gespräch. Wenn alle Leute in Gesprächen direkt so auf den Punkt kommen würden, würde man viel Zeit sparen.
Am heutigen Sonntag steht ein kleiner Game of Thrones Marathon auf meinem Plan. Ich gehöre ja zu den wenigen Personen unter 40 Jahren, die diese Serie noch nie gesehen haben. (Waaaaas?!) Habe mich aber nun nach langer Zeit doch überzeugen lassen, mir dieses Stückchen Filmgeschichte auch mal reinzuziehen. Deshalb werde ich gleich zu Micha fahren und wir machen uns einen richtig sonntagigen Sonntag mit Serie und Fast Food. Das Wetter spielt da ja dieses Wochenende ganz gut mit.
Ansonsten hab ich kürzlich darüber nachgedacht, dass man dieses Jahr gar nicht wie üblich in Vorfreude schwelgen kann. Auf die nächste Reise, das nächste Konzert oder auch nur die nächste größere Feier. Wird ja alles eher schwierig dieses Jahr. Irgendwie hilft das aber ein bisschen dabei, sich mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, was man angeblich ja sowieso tun sollte. Das Hier und Jetzt ist manchmal weiterhin ziemlich eintönig und vor allem einsam, manchmal aber auch voll entspannt, weil nicht noch 20 Sachen auf dem Tagesplan stehen. Wie du merkst hat sich an meinen Gefühlen der aktuellen Situation gegenüber also nicht viel geändert in den letzten 7 Wochen. Außer vielleicht, dass ich weniger Sorge habe, mich anzustecken, hat jeder Tag so seine Hochs und Tiefs. Gemischte Gefühle ahoi!